Die 13 Jahre alten Zwillingsschwestern Ruby (links) und Naomi van Dijk sind Elite-Turnerinnen, die in der höchsten deutschen Turnliga, bei nationalen Meisterschaften und internationalen Turnieren antreten.
|
||
Naomi (links) und Ruby in der Trainingshalle.
|
||
Die beiden Mädchen trainieren fast täglich. Weil dabei auch regelmäßig Krafttraining auf dem Programm steht, meistern sie den Spitzwinkelstütz auf dem Schwebebalken ohne Probleme.
|
||
Um diese Brücke gekonnt halten zu können, muss die Muskulatur des gesamtem Körpers fit sein. Bei ungeübten Sportlern zeigen sich am ehesten Schwächen im Schulter- und mittleren Rumpfbereich.
|
||
Solche Übungen für die Bauchmuskeln sind fester Bestandteil des Krafttrainings der beiden Turnerinnen.
|
||
Da bei dieser Übung die Füße fixiert sind, werden beim Absenken des Oberkörpers mehrere Muskelgruppen beansprucht, die eine sogenannte Muskelschlinge bilden. Hier sind es die Muskeln des Schienbeins, des hinteren Oberschenkels, des Hüftbeugers und des Bauches. Obwohl mehrere Muskelgruppen beteiligt sind, beansprucht diese Übung die Bauchmuskulatur am stärksten. Gut trainierte Turner schaffen drei Sätze mit jeweils 20 Wiederholungen.
|
||
Mit gestreckten Armen wird die gleiche Übung spürbar schwerer. Zwar wird hauptsächlich die Bauchmuskulatur trainiert, doch der gesamte Körper ist von den Füßen bis zum Nacken angespannt.
|
||
Ruby hat die Hände aufeinandergelegt, wodurch der Schulterbereich zusätzlich stabilisiert wird und die Schultergelenke fixiert werden. Durch diese Vorspannung wird auch der gesamte Rumpf stabiler.
|
||
Diese Übung ist ähnlich wirksam wie die vorherige. Wiederum werden nicht allein die Bauchmuskeln trainiert, sondern in beträchtlichem Maße auch die Bein- und Hüftbeugemuskeln. Ruby hat die Hände aufeinandergelegt. So wird der Schulter-Nackenbereich vorgespannt, wodurch der Körper insgesamt fester wird. Das ist sinnvoll, weil eine solche Vorspannung auch beim Techniktraining hilfreich ist. Beim internationalen „Pre Olympic Youth Cup“ in Bergisch Gladbach bereitete sich Ruby am Sprungtisch mit komplett vorgespanntem Körper auf ihren Sprung vor.
|
||
Naomi zeigt die gleiche Übung ebenfalls mit gestreckten Armen, die sich allerdings nicht berühren. Dadurch können sich Oberkörper und Arme freier bewegen. Der sogenannte Freiheitsgrad steigt also, was jedoch eher zu Ausweichbewegungen führen kann. Um den Körper dennoch stabil zu halten, erfordert die korrekte Ausführung nicht nur Kraft, sondern auch eine gute Körperbeherrschung (Koordination).
|
||
Diese Übung ist besonders schwierig, da Naomi keine Position einnehmen kann, um sich ein bisschen auszuruhen. Schon in der Ausgangsposition muss die Muskulatur erhebliche Haltearbeit leisten.
|
||
Bei dieser Bauchmuskelübung senkt Naomi den Oberkörper erst langsam ab und rollt ihn beim Anheben nach vorne ein. Gut trainierte Sportler machen drei Sätze mit 15 bis 20 Wiederholungen.
|
||
Die gestreckten Arme führen zu einem längeren Hebel, was die Übung nochmals erschwert.
|
||
Ruby macht die gleiche Übung wie Naomi, hat dabei jedoch die Handflächen nach außen gedreht. So wird die Muskulatur im Schulter-Nackenbereich vorgespannt, wodurch der Körper insgesamt fester wird. Das ist sehr sinnvoll, weil in den Turnwettkämpfen Elemente auftauchen, bei denen eine solche Vorspannung hilfreich ist.
Zum Beispiel zeigen die Turnerinnen auf dem Schwebebalken (auf dem Bild ist Naomi zu sehen) oder der Bodenfläche (hier ist Ruby zu sehen) häufiger Posen, bei denen die Arme nach oben gestreckt und die Handflächen nach außen gedreht sind.
Auch bei einer Tanzvorführung stabilisieren die beiden Turnerinnen mit den nach außen gedrehten Handflächen den Oberkörper.
|
||
Bei dieser Übung in Rückenlage werden die zunächst senkrecht nach oben gestreckten Beine langsam abgesenkt. Der untere Rücken im Bereich der Lendenwirbelsäule soll dabei fest aufliegen. Dazu ist eine starke Bauchmuskulatur erforderlich. Um die Beine zu halten, treten unter anderem die Hüftbeugermuskeln in Aktion. Sie sitzen zwischen Becken und den Oberschenkeln. Die gespannten Hüftbeuger ziehen kräftig am Becken, wodurch es zur Beckenkippung kommt. Der starke Zug würde zu einem ausgeprägten Hohlkreuz führen, wenn Bauch-, Gesäß- und Rückenmuskeln den Kräften der Hüftbeuger nicht entgegenwirkten.
|